Brauchtum eint Fraunberg und Übersee

Mit amüsanten Anekdoten und zünftiger Musik vertrieb man sich die Zeit beim Hoagartn im Gasthaus Stulberger.

Fraunberg - Wenn in Fraunberg, boarisch gred, gsunga und gspuid werd, is wieder Hoagartn-Zeit beim Landgasthof Stulberger. Die Fraunberger Ziachmusikanten hatten bereits das 18. Mal eingeladen. Sehr viele Freunde bayerischen Brauchtums, die sich mit Gesang oder durch Gedicht- und Geschichtenvorträge unterhalten lassen wollten, waren der Einladung gefolgt. Der Saal war rappelvoll.

Das Fraunberger Original, der 63-jährige Schorsch Lainer, führte wieder als Sprecher durchs Programm. Lainer, besser bekannt als "da Hennamo", moderierte bravourös durch den Abend und brachte mit allerlei Anekdoten und Geschichten die Leute zum Lachen und mit manchem Gedicht zum Nachdenken.

Zur Begrüßung spielten die Fraunberger Ziachmusikanten, die es mittlerweile seit 25 Jahren gibt, mit der "Nagelschmied Polka" zünftig auf. Gekonnt gab die Kirchöttinger Stubnmusi den "Marsch aus 0berösterreich" zum Besten. Es folgte der Auftritt vom Moosinninger Dreigesang. Die beiden Jüngsten, Niklas (22) und Roland (20), spielten erfrischend auf ihren Ziachen die "Gmoiner Polka", unterstützt wurden sie dabei vom Löffelschlagenden Klausi. Die Fraunberger Hausmusik spielte die "Humor-Polka" auf.

Beim ersten Auftritt mit dem "flotten Stück" an „Fuchsei seiner" merkte man sofort die Professionalität vom Duo "Simoni" aus Übersee am Chiemsee. Eindrucksvoll zeigten die beiden, was sie drauf haben und machten Appetit auf mehr. Mucksmäuschenstill war es im Saal, als Simoni das selbstgeschriebene ruhige Stück, den so genannten "Moni-Walzer", sensationell erklingen ließ.

Höhepunkt nach der Pause war das 20-jährige Talent Roland Schäfer an der Ziach. Er spielte das sechsminütige Solostück „Sen Lasky" in Perfektion. In Höchstform präsentierte sich auch Sprecher Lainer, der mit einem speziellen Glaubensbekenntnis und lustigen Witzen unterhielt.

Am Ende spielten alle Musiker zusammen den "Alpbachtaler". Die vielen Gäste, im Saal sangen mit Begeisterung mit. Ihre Gaudi beim Hoagarten zeigten sie durch tosenden Applaus. Anschließend wurde frei musiziert.

Thomas Obermeier

Zünftig aufgespielt hat die Fraunberger St. Florian Hausmusik mit Hildegard Lex (Hackbrett), Birgit Huber (Geige), Hans Huber (Ziach), Matthias Raupach (Ziach) und Martin Lex (Gitarre). FOTO: TOM

Vor 25 Jahren wurde der monatliche Ziachmusikantenstammtisch Fraunberg gegründet. Beim jüngsten Hoagarten im Gasthaus Stulberger sorgten Organisator Hans Huber und Bürgermeister Hans Wiesmaier (1.) für eine Überraschung und ehrten die Männer der ersten Stunde mit Urkunden (v.l.): Erich Weber, Helmut Lechner, Bartholomäus Ott und Herbert Schwarz. Sprecher Schorsch Lainer gratulierte. Das zünftige treffen mit freiem Musizieren findet seit 1984 jeden letzten Sonntag im Monat beim Stulberger statt. TEXT/FOTO: OBERMEIER

da "Hennamo": Georg Lainer

Das Ziach-/Harfen-Duo "Simoni", Simon und Monika, aus Übersee/Chiemsee

Die Inninger Klarinettenmusi glänzte wieder mit flotten Stücken.

Der Moosinninger Dreigesang: Gerda, Christina und Rita - begleitet von Karl - ließen fröhliche Lieder erklingen: "Aber heit", "Ja weil Du so sche tanz'n konnst", "Was kochst?", "Z'Arding ist Markt" und "Die ratschatn Leut"

Die Kirchöttinger Stubnmusi spielte Saitenmusik vom Feinsten.

Die jungen Ziachspieler Roland und Niklas mit Klaus zeigten Ihr Können.

Die Ziachmusikanten Helmut, Xaver, Bene, Erich, Toni und Hans spielten kräftig auf.

Der Löffelschlager Klaus mit Niklas.

Die vielen Gäste im großen Saal hörten begeistert den Darbietungen zu.

Die Altmeister Toni und Hans ...

... Bene und Erich und ...

... die alten Freunde Herbert und Schorsch

Nach dem Auftritt schmeckt's besonders gut!

Fotos: Tom und Hans